Ökumene Soest

Rat christlicher Gemeinden

Die Ursprünge, vor fast 100 Jahren

Bereits im Jahr 1931 fand im Soester Predigerseminar eine Studientagung des Ausschusses für "Glaube und Kirchenverfassung" statt zur Vorbereitung der zweiten Weltkonferenz 1937 in Edinburgh, Vorläufer des 1948 gegründeten ökumenischen Weltkirchenrates. Im Krieg kam es zu gemeinsamen Gebeten unter Propst Völlmecke (kath.) und Pfarrer Bühlow (evg.)

1916 gab eine ökumenische Studienwoche mit Dr. Matthias Laros (kath.) Anstoß zu Gesprächen über die historischen Entwicklungen, die zur Reformation führten. Am 2. Oktober 1946 wurde unter Vorsitz von Oberst a. D. Schunck, Oberschulrat Dr. Korn und Geistl. Studienrat Jansen eine erste interkonfessionelle Arbeits­gemeinschaft gegründet "für schöpferischen Frieden zwischen den Konfessionen'.' Daraus wurde der Una Sancta Kreis, der spätere ökumenischen Gesprächskreis.

Soest, Geburtsort der ACK

Starke Impulse erhielt die Ökumene in Soest durch die Gründung des Ökumenischen Archivs im Haus am Spiegel 1959 unter Professor Siegmund-Schultze, einem Weg­bereiter der Ökumene, der in der Nazizeit Archivalien über ökumenische Aktivi­täten seit 1911 nach Schweden gerettet hatte und diese nach Soest brachte. Er holte namhafte Theologen zu Vorträgen nach Soest, u. a. Bischof Stählin, Erzbischof Kardinal Jäger, Abt Laurentius Klein, Karl Rahner u. a., die im Morgnerhaus stets einen vollen Saal fanden.

1962 bildete sich ein ökumenischer Studienkreis unter Leitung von Pfarrer Dr. Mumm (Wiesegemeinde),Pastor Ruhtenberg (evg.) und Geistl. 0.Studienrat Wagener (kath.) Neben Theologen aus dem weiteren Umkreis von Soest nahmen auch kanadische und belgische Militärpfarrer daran teil. Die Ergebnisse der Gespräche wurden den westfälischen Kirchenleitungen zugeleitet.

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Gelebte Ökumene in Soest

Zu festen Einrichtungen wurden in den nächsten Jahren die Bibel- und Gebetswoche im Januar, der Weltgebetstag der Frauen im März, der ökumenische Kreuzweg nach Drüggelte am Karfreitag, die Gebetswoche für die Einheit der Christen vor Pfingsten, die erfreulicherweise zum gemeinsamen Gottesdienst am Pfingstmontag führte. Zu erwähnen seien auch die ökumenischen Schulgottesdienste, die Vortragsreihen über Maria und die Marienvespern zum Feste Mariae Geburt in der Wiesenkirche. Leider musste die Ökumene am Ort auch einige Rückschläge hinnehmen. 1974 wurde das Ökumenische Archiv nach Berlin verlegt, und der Predigeraustausch an den Sonn­tagen, der sich seit Jahren bewährt hatte, nahm ein jähes Ende, als Propst Claes pensioniert wurde und sein Nachfolger Propst Dornschneider im Auftrag des Erzbistums dafür zu sorgen hatte, dass die engen Vorschriften des Kirchenrechts eingehalten wurden.

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